Lampalzer/Oppermann

© 1997 – 2006

hinter Plexiglas, auf Aluminium,
gerahmt zwischen Doppelglas,
diverse Größen

 

 

 

Bild-Beispiele von oben nach unten:
1 Die Erscheinung 1-3, 2001
2 Ohne Titel, 2001
3 O-X, 2000
4 Die schaukelnde Gießkannne
(4-tlg.), 1999
5 Experianthe
(4-tlg.), 1999
6 Parallelmontage 1-3, 2003
7 Trickblende 1-4, 2002
8 Untertitel 1-2, 2001
9 Wipe 1-3, 1997

Doppelbelichtungen 1997 – 2006

In unseren fotografischen Arbeiten beschäftigten wir uns immer wieder mit mit Doppel- und Mehrfachbelichtungen. Mit dieser Technik erweiterten wir unseren Montagegedanken ins Innere der Bilder. Die langjährige Beschäftigung mit elektronischen Medien bildete die assoziative Folie für den geschichteten Bildaufbau. Wipes, keys, superimpose waren die Grundgrößen des Videomischers, Untertitel, Blenden, Stanzen nahmen den Film auch noch mit. Wir verwendeten dafür aber nicht die diesem Vokabular nachempfundenen Features diverser digitaler Fotobearbeitungsprogramme, unsere spezielle Ästhetik ergab sich daraus, dass die Belichtungseffekte in der Kamera erzielt wurden. Dadurch entstand eine mittlerweile ungewohnte Weichheit, ein Rest von dreidimensionaler Illusion, Fotografien, die digital sein könnten, es aber nicht waren. Die Serien wurden in verschiedenen Formaten, in Einzelbildern, Dreierserien, Viererserien, hinter Plexiglas, zwischen Glas, auf Aluminium und in Leuchtkästen präsentiert. Wir verstanden diese Werkgruppe auch als Station einer Medienarbeit, in der Grundfragen zum elektronischen Bild, zum chemischen Bild, zum Schnitt, zur Blende diskutiert wurden. Vor allem malerische und/oder grafische Elemente bestimmten die Zusammenstellungen der Serien. Trotz aller Erfahrung, nein wegen aller Erfahrung wurde dem Zufall Raum gegeben. Die Ungenauigkeiten die er schafft, sind präzise. Die wichtigsten Methoden, die Doppelbelichtungen herzustellen, waren:

Der gelenkte Zufall
Hier wurde die automatische Doppelbelichtungsfunktion der Kamera ausgenützt. Ein thematisches oder formale Zielgebiet wurde avisiert und systematisch doppelt durchbelichtet.

Inszenierte Bilder
Die Serien wurden nach einem genauen Drehbuch geplant. Die erste Tranche wurde fotografiert, der Film wurde in der Kamera zurückgespult und die zweite (und dritte) Tranche wurde fotografiert. Die endgültige Zusammenstellung der Serien wurde in einem letzten Durchgang festgelegt.

Bild/Text Kombinationen
Ein vorgefertigter Text diente als Choreografie der Serien. Die Doppelbelichtungen wurden ebenfalls im Rückspulverfahren der Reihe nach angefertigt und in einem dritten Belichtungsvorgang mit dem Text versehen.

Organic Image Processor
Mittels teilweiser Bildabdeckungen durch schwarzen Karton und anschließender Doppelbelichtung werden Videoeffekte wie Matte Key, Blue Box oder Wipes erzeugt.