Lampalzer/Oppermann

© 1996

Canasta
durchleuchtete Filmdosen, Papier, Diaprojektion,
Größe raumbezogen

 
Eselsbrücke
durchleuchtete Folien, Bambus, Diaprojektion,
Größe raumbezogen

Gedächtniskunst

Gedächtniskunst und Eselsbrücke oder Geschirrständer und Seemannsgarn

Canasta
Die Fähigkeit, die ihr die Gedächtniskunst verheißt: Sehen und Erinnern wird eins. Um sich bestimmte Kombinationen von Spielkarten zu merken, greift sie auf die Methoden des Gedächtnistheaters zurück: Im dunklen Gewölbe balanciert sie auf ihrem Kopf ein Gestell, das mit lichtgefüllten Filmdosen behängt ist. Die papierenen Symbole der Karten werden zum Glühen gebracht und umkreisen wie Gedanken ihren Kopf. Nach einer Zeit der höchsten Konzentration ist das Ziel erreicht: Vor ihrem inneren Auge stehen die Zeichen aus Licht, abrufbar auf Verlangen.

Eselbrücke
Weil der alte Seebär sich bei der Rollfähre an Steuerbord und Backbord und andere Zeichen auf See erinnern wollte, hat er es den polynesischen Navigatoren gleichgetan. Ähnlich ihren aus Palmengeflecht und Muscheln gefertigten Seekarten hat er sich aus Bambus, Seemannsgarn und Overheadfolie ein Gedächtnistheater gebastelt: Verschiedene Seemannsknoten – rot und grün gefärbt – werden zur Deckung gebracht bis er sich erinnert: Damals in der Haifischbar. Richard Germer, der alte Sänger, sandte ihm die Eselsbrücke, über Fernseher ins elterliche Wohnzimmer: „Die Backpfeife rötet die Backe – Backbord ist rot“. Im Hintergrund ertönt die Abschlußmelodie – Ja, ja in der Haifischbar da ist was los….